Gleich mehrere Trümpfe spielte die SYNdikat-Holzbauweise bei diesem Projekt in Tübingen aus. Die Wohnung im Dachgeschoss eines im Kern über 60 Jahre alten Hauses, sollte um einen offenen, fürs Wohnen, Essen und Kochen nutzbaren Raum erweitert werden. Als Basis bot sich der eingeschossige Anbau mit der Doppelgarage an. Die Entscheidung musste vor dem Hintergrund schwieriger Rahmenbedingungen getroffen werden – die steile Hanglage, die engen Platzverhältnisse, die im hinteren Bereich verlaufende Baulinie und die nahe, seitliche Grenze zum Nachbarn.

Als harte Nuss erwies sich auch das Thema Statik, denn der Bestand war eigentlich nicht für eine Aufstockung ausgelegt. Die Lösung lag in der hochgedämmten, im Vergleich zu massiver Ausführung leichten Holzständerbauweise. Vor der Montage der vorgefertigten Elemente wappnete die Schlosserei Veit (Gomaringen) das Flachdach mit Stahlträgern fürs optimale Ableiten der Lasten. Die Außenwände des neuen Geschosses sind in einer Hybridbauweise aus Holz und Stahl ausgeführt. Mit einer Schicht aus sechs Zentimetern verputzter Holzweichfaserplatte sind die Wände insgesamt 30 Zentimeter dick. Die hinterlüftete Fassade ist als Leistenschalung aus Red-Cedar und farblich abgesetzten Faserzementplatten gestaltet.

Auf der nicht sichtbaren Brettschichtholzdecke und einer Gefälledämmung sorgt das extensiv begrünte Dach für einen CO2-absorbierenden Abschluss nach oben. Die Werkkonstruktion für den Holz- und Stahlbau erstellte SYNdikat per spezieller 3D-Software. So präzise, dass sich vor Ort inklusive der großen Glasflächen alles perfekt und schnell zusammenfügen ließ.

Architekt: Michael Freitag, Gönningen
Planung und Ausführung: SYNdikat AG